SO SIND WIR AUF DEN HUND GEKOMMEN

 

Eigentlich können wir nicht sagen, wir haben einen Hund, sondern der Hund hat uns, denn er hat sich seinen Lieblingsaufenthaltsort (nämlich bei uns) selbst ausgesucht.

Dies geschah wie folgt:

 

Als wir den letzten Jahreswechsel in Ungarn verbrachten, bemerkten wir nachts, dass sich unser Bewegungsmelder draussen öfter einschaltete. Wir waren darüber etwas verängstigt, da kurz zuvor in unserer Abwesenheit unser Haus ausgeräumt worden war. So dachten wir an eine neue Attacke. Aber draussen war niemand zu sehen. Daher haben wir uns auf die Lauer gelegt und abgewartet. Am frühen Morgen sahen wir dann einen kleineren schwarzen Schäferhundmischling am inneren Zaun aufrecht stehen mit Blick auf unsere Haustür („Ich will hier rein“). Wir dachten, es sei ein streunender Hund. Bald darauf tauchte ein weiterer Hund mit hellem Fell auf, sah aus wie ein Hirtenhund. Den schwarzen Hund nannten wir „Blacky“ (oder „Wuschel“) und den hellen „Blondi“. Beide frassen gierig unser altes Weissbrot.

 

Am folgenden Abend liessen wir den kleineren Hund ins Haus (aus Mitleid, denn es war ja so bitterkalt). Wir legten in der Küche einen alten Läufer bei der Heizung hin und zeigten ihm: Dort ist dein Platz. Er legte sich auch dort hin und wir gingen schlafen mit dem Gedanken: Hoffentlich stellt er über nacht nicht alles auf den Kopf bzw. macht überall sein Geschäft. Als wir am nächsten Morgen nachsahen, lag er immer noch auf dem Läufer und kam uns dann schwanzwedelnd entgegen. Er war brav gewesen und hatte nichts angestellt.

 

Inzwischen erkundigten wir uns bei der Nachbarschaft, ob jemand wusste, wohin der Hund gehört, aber niemand kannte den Hund. Was machen wir nur mit ihm, wenn wir wieder nach Hamburg fahren müssen, wo wir in der Wohnung keinen Hund halten dürfen? Aber schon bald klärte sich auf, dass der Hund doch aus der Nachbarschaft kam, nämlich vom letzten Haus. Als dieser Nachbar kam, um sich seinen Hund wieder abzuholen, verkroch er sich knurrend bei uns, so dass er mit Gewalt mitgenommen und an die Kette gelegt wurde, was ja mit den meisten Hunden in Ungarn passiert. Kurz darauf kam der Hund mit der Kette wieder bei uns an, hatte sich offensichtlich losgerissen.

 Auch bei weiteren Versuchen, ihn zurückzuholen, stiess der Nachbar immer nur auf Widerstand.

 

Bei unserem nächsten Aufenthalt in Ungarn über Ostern hatte der Hund sehr schnell bemerkt, dass wir wieder da waren und begrüsste uns wieder stürmisch. Er, d.h. eigentlich sie (denn es ist eine Hündin), ist ein junger, aufgeweckter und quirliger Hund, der auch manchmal gehorcht und sich sogar ans Gassigehen mit einer Leine (in Ungarn meist unüblich) gewöhnt hat. Gassigehen muss sein, dann landen die Häufchen auch nicht auf unserem Grundstück. Mit einer Leine (nach anfänglichem Widerstand) muss leider auch sein, da er Passanten und hauptsächlich Radfahrer ankläfft. Wir grübeln noch darüber nach, wie wir ihm das abgewöhnen können.

 

Mittlerweile hat der Nachbar es aufgegeben, ihn wieder zurückzuholen. Aber wenn wir wieder nach Hamburg zurückfahren müssen (der Hund notiert den Aufbruch ganz genau), geht er von selbst wieder zum alten Herrchen zurück. Was bleibt ihm dann auch anderes übrig.

 

Aber wir wissen schon, wenn wir das nächste Mal nach Ungarn kommen, ist unser Besucher ganz schnell wieder da.




Nachtrag: Seit Ostern 2005 hat sein Besitzer eine neue Kette für Blacky, da sie 2x mit der alten uns besuchen kam. Wenn der Besitzer sie holen kam, war Sie unterm Bett. Da wir ab Dezember ganz in Ungarn bleiben, wollen wir dann mit dem Besitzer über einen Verkauf von Blacky an uns reden. hoffendlich verkauft er!!!!



Nachtrag2:Endlich sind wir auf Dauer in Ungarn. Unsere Ungarischlehrerin haben wir gebeten, uns bei den Verhandlungen mit den Besitzern von Blacky zu helfen.Da die Tochter bei ihr in die Klasse geht, haben wir am nächsten Tag erfahren, dass Blacky der Tochter gehört und sie mit ihren Eltern nochmal sprechen müsste. Am Samstag darauf sprach mich ihre Mutter an und fragte, wann sie den Hund bringen dürfte. Ich wollte wissen, wie hoch der Preis für den Hund ist. Ich bekam als Antwort,der Hund ist ein Geschenk, was ich nicht glauben wollte. Ich ging gleich mit, um ihn von der Kette abzunehmen. Die Mutter staunte sehr über die Freude des Hundes, als er mich sah. Er war keum zu beruhigen. Sie bat darum, dass ihre Tochter den Hund auch mal besuchen darf. Ich sagte, sie darf jederzeit kommen. Die Tochter brachte Blacky noch mit zu uns, wo er sich zuerst über das Futter her machte und dann seine "Quietsch" schnappte. Danach erst begrüsste Blacky Rosi. Im Hof spielten wir mit Blacky Ball holen. Die Tochter kannte solche Spiele scheinbar nicht, Als sie merkte, welche Freude dies dem Hund machte,spielte sie fast 2 Stunden noch mit ihm, bevor sie sich von ihm verabschiedte. Wir hatten aus der Nachbarschaft gehört, dass dieser Hund strömert und nur am Bellen ist.Seitdem er bei uns ist, ist er ruhig und besucht allerdings ab und zu nochmal sein altes Zuhause, was den alten Besitzer erfreut. Was uns besondesrs freut, ist dass der zweite Hund genannt Blondy, der seit Ostern mit Blacky an der Kette war, jetzt wieder auf dem Hof frei herumläuft. Nu hoffen wir, dass wir Blacky noch zu einem vernünftigen Hund erziehen können. Die erste Autofahrt liegt bereits hinter ihm. Auch dass Alleinsein im Hause über ca. 2 Stunden hat er ohne Probleme gemeistert.


Blacky und Blondi
Blacky und Blondi

Blacky auf ihren Lieblingsplatz
Blacky auf ihren Lieblingsplatz

Blacky und Rosi gehen Gassi
Gassi gehen


Spielen auf der Wiese

An der Bahn
Schmusen mit Rosi

Blacky&Peter
Endlich daheim


Schmusen im Garten


Blacky bei der Arbeit
ca.10 sec